Montag, 5. März 2012

Hand- und Hausarbeit 2: Ausmalen 2

Auf jede Kante wurde geschimpft!

Es macht Sinn, nicht zwanzig Mal zum Baumarkt zu fahren – also Kreppband und Farbe zusammen zu kaufen, trotzdem bleiben die Farbeimer vorerst noch zu. Das Prinzip divide et impera verlangt, dass man – um möglichst geschickt zu sein – die wenigen umfangreichen und schwierige Aufgaben in viele kleine aber leichte Teilaufgaben zerlegt. D.h. man klebt nicht alles zu, geht über zu Hand- und Hausarbeit 2 und fängt gleicht mit dem Kleckern an, sondern man macht Hand- und Hausarbeit 1 in allen Räumen, dann Hand- und Hausarbeit 2 in allen Räumen und dann erst beginnt man zu kleckern.

Erschreckend nur, dass die Dinge nur dann gut funktionieren, wenn man arbeitet wie es eine Maschine tun würde!

Utensilien:
Moltofill
Zangen (eine normale Zange, eine Rundzange oder Elektrikerzange)
Spachteln
Ein kleiner Kübel
vielleicht auch Schraubenzieher
Jemanden, der sich mit elektrischen Leitungen auskennt und eine Menge Werkzeug mitbringen kann


In Wänden steckt meistens viel Zeug drinnen – etwa Nägel. Diese müssen vor dem Malen entfernet werden. Suchen Sie die Wände nach Nägeln ab und ziehen Sie die Nägel mit einer Zange heraus. Das ist tatsächlich einfach, achten Sie beim Absuchen aber nicht nur auf die Wände, sondern auch auf Plafond und Wandnischen!
Möglicherweise finden Sie auch Dübel. – Dübel sind so etwas wie heimtückische Nägel, Plastik, das in der Wand steckt, damit irgendwas. Um Dübel zu entfernen, braucht man eine Rundzange oder eine merkwürdig gebogene Elektrikerzange. Diese Werkzeuge können sie irgendwo zusammenschnorren oder sonst im Baumarkt kaufen. Dübel hinterlassen irre große Löscher und eine Menge Dreck kommt mit heraus.

Ein Dübel an der Decke mit dem scheinbar eine Lampe montiert war: Ich hab da herumgezogen, aber nur das Plastik abgerissen. Der Plafond hatte schon ein großes Loch, der Dübel war weiterhin fest. Die eine K. hat mir für solche Fälle folgenden Insider aus der Baubranche (so sag ich dazu) erzählt: Holen Sie ein Schraube und schrauben Sie diese in den Dübel hinein. Wenn die Schraube feststeckt, ziehen Sie die Schraube samt dem Dübel aus der Wand (mit einer normalen Zange). Ich hab mich da ziemlich gewichtig an die Zange hängen müssen und bin dann schließlich zwar mit staubigem Kopf aber auch mit Zange, Schraube und Dübel in der Hand dagestanden.

Löcher und Gedübel.

Neben den soeben gezogenen Löchern, haben Wände noch weitere Löcher, z.B. solche, die keine weitere Erklärung haben („Warum ist da ein Loch?“). Die werden zugespachtelt!
Moltofil ist eine gipsartige Pampe, die man in Löcher schmieren kann, damit sie (die Löcher) verschwinden. Dafür brauchen Sie einen kleinen Kübel. Beim Baumarkt, wo ich das Kreppband noch nachgekauft habe, habe ich eine freundliche Dame gefragt, ob sie einen kleinen Kübel hat, zum Anrühren von Spachtelmasse. Sie hat irgendwie komisch geschaut und gesagt, dass „wir“ 10-Liter-Kübel haben. Ich habe gesagt, dass das zu groß ist und sie hat mit ihren Fingern auf einen Stapel mit Riesen-Kübeln gezeigt und gemeint „Da sind die 10-Liter-Kübel“. Und dann ist sie davongelaufen.
In der Putzabteilung habe ich um 3 Euro einen Schreibtischmülltonne gekauft, die irgendwie ganz lustig ausgesehen hat. Den Deckel hab ich abgenommen und die Mülltonne dann für das Moltofill verwendet.
Wie man das abrührt, steht auf der Packung: 1 Teil Wasser, 2 Teile Moltofill … im Prinzip aber egal, wie viel Wasser man hineingibt … braucht dann halt länger zum Trocknen.

Mit einer Spachtel möglichst geschickt das Moltofill in die Löcher schmieren und verspachtelt. Mir hat das Spaß gemacht. Die Gipspampe braucht länger zum Trocknen als es auf der Packung angeschrieben steht. In zwei Stunden geht da noch gar nichts (auch wenn man es richtig angerührt hat).
Wenn Sie zu viel Herumtrödeln und die Pampe im Kübel zu hart und trocken wird: Wasser nachgießen.

Sehen Sie die verklebten Türstöcke Türstöcke? Sehen Sie auch das Loch, das verspachtelt werden muss? Nie vergessen, den Plafond und die unzugänglichen Ecken abzusuchen!

Es könnte sein, dass Ihnen erst jetzt die Frage kommt, was dieser Lichtschalter eigentlich ein und ausschaltet. Licht? An meiner Wand waren eigenartige Wandleuchten. Mir wurde gesagt, dass Kabel offiziell nur gerade, also vertikal oder horizontal verlegt werden dürfen. Mit dem Zusatz „offiziell“ – so gesagt, dass man die Anführungszeichen förmlich hören könnte. Wandleuchten finde ich eigenartig, was also tun?
Verwandschaft, insbesondere Väter kennen sich scheinbar mit elektrischen Leitungen aus. Manche Väter besitzen auch Metalldetektoren für Kabel in der Wand und Messgeräte für Spannung oder Stromkreise oder so ähnlich. Stellen Sie eine Frage wie „Welche Kabel müssen da entfernt werden?“ und stellen Sie eine Leiter in erreichbare Nähe. Ich staune, welche Kabeln aus der Wand kommen können, wenn man daran zieht.
In etwa 15 Minuten lagen die zahlreichen Kabel, die früher noch aus den Löchern der Wandleuchte gestanden sind, am Boden herum. Nicht vergessen den „FI“ auszuschalten. Das ist ein Schalter im Zählerkasten, der den ganzen Strom deaktiviert. Wikipedia verrät mir: „In der Abkürzung FI steht F für das Wort Fehler und I ist das Formelzeichen für den elektrischen Strom“

Mit Hilfe dieses Kabels konnten die Vormieter/innen RTL und PRO7 schauen.

Wenn Sie den Strom gerade ausgeschalten haben, montieren Sie auch Steckdosen und Lichtschalter ab. Mir hat meine Schwester gezeigt wie das geht. Steckdosen haben eine Schraube in der Mitte, die kann abgeschraubt werden. Das Plastik kann dann mit den Fingern von der Wand abgenommen werden.
Für Lichtschalter braucht man fast nur die Finger, allerdings gibt es verschiedenen Arten von Schaltern: Bei solchen mit großen Schalternflächen: Die große Schaltfläche kann tatsächlich herausgezogen werden, so ruck-zuck mit den Fingern. (so als ob sie den Schalter ewig nach oben kippen wollen). Dann die Plastikabdeckung abnehmen … entweder auch mit den Fingern oder mit einem Schraubenzieher odgl. am Rand nach außen heben. Achtung: Machen Sie das besser am unteren Rand, weil Kratzer oder sonst was entstehen können.
Bei den Schaltern mit den kleinen Flächen, „Kippschalter“, sage ich dazu, zuerst die größere äußere Abdeckung herunternehmen. Ich hab das nicht kapiert und gleich den ersten Kippschalter abgebrochen. Der kleine Pastikteil vom Kippschalter geht gar nicht aus der Wand nehmen, weil das alles irgendwie ein Teil ist. … Keine Ahnung ehrlich gesagt, darum hab ich mich noch nicht gekümmert. Kennt jemand hübsche Steckdosen und dazu passende Lichtschalter?


Außerdem müssen auch die Lampen abmontiert werden … Theoretisch können die auch hängen bleiben, aber mein Ratschlag ist: Schalten Sie das Licht aus, nehmen Sie Ihre Lampen ab. (sobald sie mit den Rollenpinseln und der Farbe herumkleckern werden Sie auch wissen warum)

Es kann auch sein, dass Ihnen erst jetzt auffällt, dass die Dinger, an denen die Vorhänge befestigt worden sind kaputt oder alt oder dreckig sind. Ohne große Probleme können diese Dinger abmontiert werden. „Kanischen“ wird dazu gesagt. Dafür brauchen Sie z.B. einen großen Schlitz-Schraubenzieher. Geht erstaunlich leicht entfernen, wird aber wohl noch viel Arbeit machen.

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