Sonntag, 4. März 2012

Hand- und Hausarbeit 1: Ausmalen

Die eine K. meint, alle Wände einreißen zu müssen, die andere K. meint, dass keine Arbeit eine Arbeit sei. Und bevor Sie sich beklagen, dass der Titel des Postings mehr verheißt, als sein Inhalt hergibt: Noch bevor Sie mit Hand- und Hausarbeit 1 fertig sind, werden Sie vergessen haben, was in Hand- und Hausarbeit 2 steht.

„Ausmalen“ klingt fröhlich und einfach. „Ausmalen kann ein Idiot“, hat K. heute gesagt, genau so wie Heiner Müller vor seinem Tod gesagt hat „Sterben kann ein Idiot“. Ich kenne „Ausmalen“ von den Malbücher; da sucht man sich einen lustigen Buntstift aus und kritzelt vor sich hin. Dass das Ausmalen von Räumen Arbeit für die Knochen ist, kommt damit überhaupt nicht zur Geltung.

Utensilien:
Kreppband, Folie, Schere

Es gibt eine Mr. Bean Episode, bei der Mr. Bean ausmalt. Zuerst wickelt er alles in seiner Wohnung in Zeitungspapier ein: Sessel, Tische, Regale und sogar seine Weintrauben. Tatsächlich müssen Sie das auch machen.

Vorbereitung

Kreppband bekommt man im Baumarkt in verschiedenen Breiten. Fünf Euro kostet eine breite Rolle mit so ca. 5 cm. Ich empfehle die breite Rolle.
Folie kann man sich von Verwandten zusammenschnorren, die so etwas im Kellern herumstehen haben (die meisten Verwandten haben auch noch angebrauchte Kreppband-Rollen im Keller, die geben aber meistens nicht viel her, weil sie entweder schmal sind oder schon alt und nicht mehr richtig kleben). Man kann auch alte Leintücher oder Papprollen oder so etwas statt Folie (oder zusätzlich!) nehmen. Wichtig ist, dass Sie etwas haben, das einigermaßen gut abdeckt und mehr oder minder undurchlässig für Flüssigkeit ist (das sind Leintücher zwar nicht aber sie werden sich ja nicht Kleckern wie ein Schwein).

Besorgen Sie sich genug Klebenband! Ich musste während des Klebens zum Baumarkt fahren und noch mehr Kreppband kaufen. Eine Rolle Kreppband pro Raum ist eine gute Angabe zum Schätzen. Was übrig bleibt, können auch Sie im Kellern verwahren!

Wenn alles beisammen ist, macht man im Prinzip das selbe wie Mr. Bean, es ist nur nicht so lustig. Am Boden herumliegen und Folie an die Sesselleisten kleben. Folie an die Türrahmen kleben. Heizkörper einwickeln und abkleben. Fenster abkleben. Etc. Für wenigstens einen Tag wird Ihr Sichtfeld auf wenige Quadratzentimeter beschränkt sein: Folie und Klebeband, abwechselnd vor dem Hintergrund Sesselleiste, Türrahmen, Fensterrahmen oder ähnliches.

Auf jede Kante werden Sie schimpfen!

So weit kommen Sie ohne Leiter.


Wussten Sie: Dass diese Folie doppelt zusammengerollt ist? D.h. man klebt ein Ende an die Sesselleiste und dann kann man die zweite Seite darunter hervorziehen. Ein Spektakel! Dabei die bereits geklebte Seite gut einhalten, sonst war die ganze Fitzlerei umsonst.

Am Ende des Sonnenlichts

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