Montag, 14. Dezember 2009

Essen 14: Paprika mit Paprikapulver, vegetarisch oder nicht

Ich bin nicht Sisyphus. *
Und den Tod kann man nicht austricksen. Trotzdem nicht gänzlich unbeteiligt daran und den Titel dieses Buches im Kopf, entschließe ich mich zu folgendem, vorausgeschickt auch mein Dank an issgesund.at.

Paprika, zwei große
Paradeiser, eine oder zwei (das ist ein österr. Begriff; für deutsche Mitleser/innen: damit meine ich das, was man auch als „Pflaume“ bezeichnet)
Salami (oder Speck, irgendwas mit Fleisch)
Salz
Pfeffer
Paprikapulver
Zwiebel
Knoblauch


„Speckwürfel sind in der Wohnung“, dachte ich mir und „so etwas Unnützes“ hab ich einmal darüber gesagt. Beim Herumfahren mit dem eiskalten Auto, von dem jeden Morgen das Eis abgekratzt werden muss, was eine anstrengende Prozedur ist, dachte ich mir „Speckwürfel sind eine Kühlschranksache“ und weiter, dass es diese sicher nicht mehr gibt. Auch egal, ich habe Salami gekauft.

Zur Vorbereitung empfehle ich zwei Paprika in kleine Stücke zu schneiden. Das sieht nett aus und man kann immer wieder so Paprika in sich stopfen.

Diese Salami aufschneiden, in kleine Stücke, mit Öl in der hohen Pfanne anbraten. Riecht interessant. Dann Zwiebel hinein (diesesmal ist es umgekehrt, ich frage mich ob das wichtig ist), ich werfen auch ein wenig Knoblauch dazu.

Etwas Wasser dazu und waren (warum?). Ich schaue zu, wie es köchelt will der Topf einen Glasdeckel hat.
Wenn man zufrieden ist, Unmengen an Paprikapulver hineingeben. Im Internet wird das „paprizieren“ genannt, das gefällt mir. Nicht zu lange anbraten lassen sonst wird das bitter, wurde mir gesagt. Wenn man sich vor der Bitterheit fürchtet (nicht vom Geruch irritieren lassen, wenn das Paprikapulver direkt anbrennt riecht es komisch) die vorbereiteten Paprikastücke hinenwerfen.
Das zischt dann und dampft, ein wenig umrühren und den Deckel rauf.

Kurz warten, dann die Paradeis(er) aufschneiden und hineinwerfen. Kurz warten und etwas salzen und pfeffern. Vielleicht zimperlich sein mit dem Pfeffer. Ich war es nicht, aber nur weil ich den Streuer nicht richtig bedienen kann.

NB: Als Brillenträger/in geht das sowieso nur schwer weil die Brillen vom aufsteigenden Dampf ständig beschlagen.

Umrühren, Deckel drauf, warten.
Im Internet steht „dünsten“, keine Ahnung was ich mit dem Begriff anfangen soll und setze mich zum Computer während es am Herd zischt. Dünsten hat scheinbar etwas mit lange warten zu tun, das kann ich nur schlecht wenn es um das Essen am Herd geht, wahrscheinlich muss man da cool bleiben. Cool bleiben muss man auch, wenn man in Rechnerorganisation mutig gekreuzelt hat und sich niemand für die Aufgabe meldet. Das sind z.B. die Leute die, nachdem sie aufgerufen worden sind, fragen „muss ich dafür an die Tafel kommen?“. Und der T. hat die Aufgabe dann tatsächlich übersprungen, das gefällt mir! Muss auch nicht so unbedingt freundlich sein, habe auf die elendsmühsame Proseminararbeit nur ein gut bekommen, obwohl ich als Fallstudie ein Interview gemacht hab und dafür um acht Uhr an der Uni sein musste. Während des Wartens die Hamletmaschine gehört, solange bis der Apple-Auto-Updater Itunes geschlossen hat und der Computer neu gestartet werden musste. Wer nicht so genau weiß, was Intertextualität bedeutet kann ruhig auf den Link klicken und ein paar Seiten durchlesen.

Mir kommt es, dass das Gemüse umso weicher wird, desto länger es „dünstet“ (Menschen dünsten auch) und denke mir, dass ich es eigentlich nicht ganz gatschig mag. Kosten, zum ersten Mal, schmeckt interessant, hinaus auf den Teller!


Schmeckt ziemlich gut.
Frage mich ob das eigentlich nur Beilage ist oder doch etwas richtiges, denke mir dass Reis als Beilage zur Beilage ganz nett wäre. Trotzdem: Zufrieden.


* | dem Wikipediaartikel zu Sisyphos soll man nicht so viel Glauben schenken, auch wenn diese Geschichte mit den Kriegern, die nicht mehr sterben können, weil der Tod eingesperrt ist, irgendwie aufregend ist. Die Geschichte über Sisyphos vom Kühlmeier ist netter.

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