Donnerstag, 10. Januar 2013

Telefongeschichte 2

Startpaket gekauft und keine Aktivierung, mein Besuch im A1-Shop. Guten Tag! Ich erzähle. Der A1-Mann – oder vielleicht besser gesagt der Bua von A1 mit schicken Haaren sagt „Beschränkungspasswort? Das kenne ich nicht. Versuchen Sie halt den PIN oder den PUK einzugeben oder eine andere Zahl.“ Und ich sage, dass ich das versucht habe, aber dass es nicht geht und sage, dass ich denke, dass das Telefon gesperrt ist.

Der andere A1-Mann, davon gibt es ja mehr, derjenige, der mir das bob-Startpaket verkauft hat, sagt dann: „Ja dann ist das Handy nicht entsperrt.“ – und ich sage „Ja, das wäre aber gut gewesen, wenn ich das gestern gewusst hätte“ und er sagt tja und ich sage tja. Dann stehe ich zwar noch vor dem jungen A1-Typ mit den schicken Haaren, rede aber mit dem gestrigen A1-Bob-Typen vom anderen Schalter. „Und können Sie das Telefon entsperren?“ und er sagt „Ja. Das kostet aber.“
„Und wie viel kostet das?“, frage ich und „Fünfzig Euro“ sagt er (so ein geradeaus-Betrag?) und ich sage „Das ist ja nur Software, warum ist das so teuer?“ und er sagt „Weil das für A1-Telefone, die älter sind als zwei Jahre so viel kostet.“ Der junge A1-Typ, nur stumm zwischen uns, meint etwas von Handybörse billiger, woraufhin er Blicke vom anderen bekommt (ich weiß auch nicht).
Und ich denke mir na gut, versuchen.

Bevor ich gehe, wie Columbo, noch eine Frage: Ich habe das formlose Kündigungsschreiben mit und frage, ob ich das abgeben kann. Und der junge A1-Typ sagt, dann „nein“ und gibt mir die Karte mit der Adresse der A1-Zentrale in Wien, die ich gestern schon bekommen habe und sagt „Einen Brief schreiben oder faxen“ und ich sage „Das habe ich schon bekommen und ich habe einen unterschriebenen Brief mit.“ – ob sie ihn denn nicht schicken können oder faxen (immerhin ja Kommunikationsanbieter und er müsste ja nur intern kommunizieren; … für Kant und andere entspricht ein interner Kommunikationsvorgang nicht mehr als Denken oder Selbstgespräch und dafür muss man nicht einmal aufstehen). Und er schüttelt den Kopf und sagt „das geht nicht“ und ich frage „warum?“ und er meint „rechtliche Gründe“.

Bevor ich gehe, Columbo, noch eine Frage, Mobilepoints.

Einschub: Wir leben schließlich, wo wir leben und da sind die Dinge eben so wie da, wo wir leben und die K meint, wenn du was von den A1 willst, dann rufe die eine an, die heißt m. und die kann helfen. Ich hab im Internet schon geschaut, ob man Mobilpoints übertragen kann und da steht das geht nicht, aber fragen kann man ja die m., die angeblich helfen kann. Die angerufene M meint, das auch sie meine Mobilepoints nicht übertragen kann (und ich hab 5000 mMobilpoints, das entspricht immerhin 160 Euro, wenn man es nachzahlen muss) und ich frage, was ich dann tun kann und eine ganz andere, eine zweite m. hat am Vormittag schon gemeint, dass man dann halt das Zubehörglumpert kaufen kann, taschen, anstecker, blinker sonst was und die erste m. sagt, dass man halt das Zubehörglumpert kaufen kann, taschen anstecker und blinker.

Und ich dann im A1-Shop, meine Frage, was mit meinen Mobilpoints passiert und der A1-Typ meint, dass die mit der abgeschlossenen Kündigung, d.h. nach Kündigungsfrist verfallen. Auf meinen anderen A1-Vertrag, Internet und so, ist das nicht übertragbar? Nein. Und das Glumpert? Dass ich mir das Glumper damit kaufen kann, geht das, frage ich und er sagt „Ja, billiger kaufen“. Und ich frage, was heißt billiger und er meint „Prozente“ und erklärt „Ein Ladekabel statt um 11 statt um 15 Euro“ und ich frage, ob ich auch etwas nur für Mobilpoints bekomme und er meint „Nein“ und ich meine „Danke dann“ und ab.

In der Handybörse (ich frage am Informationsschalter des Shoppingcenters „Gibt es hier eine Handybörse?“ Beschildert ist es am Plan zumindest nicht und meine Lust durch die klimatisierte Kaufkathedrale zu gehen ist gering. Die Informationsfrau, sie hat merkwürdige Augenbrauen, macht eine umständliche Handbewegung, Richtung „unten rechts“; ich ab) werde ich von drei schlacksigen Typen freundlich begrüßt. Ich erkläre die Situation und bekomme die Konditionen: 19 Euro 90 wenn es diese oder jene Verschlüsselung ist und 29 Euro wenn es eine andere ist. Im 19-Euro-Fall dauert es 30 Minuten, das Telefon zu entsperren und im 29-Euro-Fall dauert es drei Tage. Mit 90%-iger Wahrscheinlichkeit bleiben die Daten bestehen und die Wahrscheinlichkeit, dass gar nichts freigeschalten werden kann aber dafür alle Daten gelöscht werden ist sehr gering. Ich frage noch einmal, ob es da eigentlich nur um Software geht und alle drei nicken begeistert. Ich erzähle von meinem Versuch das Telefon im Internetfreizuschalten und einer fragt, wie oft ich es denn versucht hätte und ich sage zwei mal und er meint – Dann wollen wir hoffen, dass Du die Wahrheit sprichst (und klingt dabei wie ein Hobbit mit deutschem Akzent) und ich frage warum und er meint, wenn es drei mal falsch eingegeben worden ist, dann geht das vielleicht gar nicht mehr und kostet gleich viel mehr und überhaupt. Ich freue mich auf mein Glück und ab.

Der Sascha Lobo über Callcenters
und
diese Geschichte.

Mir graut.

Zurück in der Handybörse, ein entsperrtes Telefon zurück, meine Erleichterung.

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