Dienstag, 3. November 2009

Essen 9: Apfel & Zutaten, heiß

Wer dem Apfel & Zutatenschleim einen Namen geben möchte, um im Internet danach googeln zu können, nennt das womöglich Bratapfel. Das ist eigentlich gar kein richtiges Essen, aber da das Kriterium „Herd verwendet für die Zubereitung“ erfüllt, wird es hier aufgenommen. Wie man das macht, weiß ich aus meiner paramilitärischen Terroristenausbildung im Kreise christlicher Fundamentalist/innen. Kein richtiges Essen ist es deswegen, weil heiße Äpfel & Zutaten eigentlich nicht isst, um davon satt zu werden, ich habs trotzdem gemacht.

Und zwar aus dem Grund, dass hier alte Schrumpeläpfel herumliegen, die ich sicher nicht mehr einfach so essen will und weil ich Zutaten für größere Vorhaben gekauft habe, die sich mit den Zutaten decken, die ich das hier brauche.

Äpfel (auch schrumpelige)
Zucker, jeglicher Art (Würfelzucker, Staubzucker, Kristallzucker)
Nüsse (jeglicher Art, damit meine ich auch Mandeln)
Rosinen
Zimt
Butter
Rum


Für das hier braucht man ein großes Messer. Wegen eines Missgeschicks beim Abwaschen des ekligen Backblechs weiß ich, dass sich in der rechten Lade ganz hinten ein großes Messer verborgen hat. Das kann man verwenden, um Nüsse und Mandeln zu zerkleinern (das macht mir Spaß, weil ich auf so Fitzeleien stehe).

In eine Schüssel die zerkleinerten Nüsse hineinwerfen, Rosinen dazu, Staubzucker dazu, Zimt dazu. Das sind die Zutaten, das ist die Füllung.

Dann mit einem Messer auf die Äpfel einstechen. Wer mit obszönen Namen bezeichnetes Fachwerkzeug hat, kann solches benützen, ich nicht, ich verwende ein Messer. Kerngehäuse entfernen, dann in eine andere Schüssel (das ist eine neue Schüssel … erinnert mich an Lasagne) hinein.

Die Löcher in den Äpfeln mit den Zutaten ausstopfen, ein wenig von der Füllung rundherum streuen, Butter hinein, Rum darübergiesen. Dann in das vorgeheizte Backrohr stellen (im Internet steht 180°)

Warten.

Heute bieder eingekauft, alles Zutaten für einen Verlegenheitseinkauf: Nüsse, Mandeln, Vanillezucker, Rum, Rosinen, …
Im Internet steht irgendwo, dass die Äpfel so lange im Herd sein sollen „bis die Haut aufplatzt“. Fundamentalist/innen und die legenda aurea im Kopf möchte ich die Äpfel vor ihrem Märtyrertod bewahren und nehme sie aus dem Herd bevor ihre Haut aufplatzt und ihr Fleisch verschmort.
Meine Zeitangabe: So lange, bis man den Text unter dem oben angegebene Link gelesen hat. Dann sind auch die Äpfel fertig.

Zwischendurch sollte ein Blick in den offenen Herd etwa folgendes liefern:




Es ist nicht so einfach die Äpfel zu essen, ich habe es mit einem Löffel versucht. Aufpassen muss man, dass sie nicht vom Teller springen, wenn man sie zerschneidet.



Ganz gut, sicher nichts, das man isst, um davon satt zu werden, sicher nichts, das man essen sollte um davon satt zu werden, mein Bauch macht immer noch Geräusche.
Aber geschmeckt hat es ganz gut und ob der Tatsache des ersten Schneefalles dieser Saison ganz angebracht.

1 Kommentar:

  1. Äpfel definitiv länger im Rohr lassen, ich sag insgesamt mindestens 25 Minuten. Das mit dem Haut aufplatzen kann hinkommen. Und mein geheimtipp: Marzipan. Zu einem Großteil, nüsse nur aus verlegenheit. schmeckt super.

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